Kraftorte

Moin und Hallo.

Schön, euch wieder dabei zu haben.

Wenn ich es schaffe, den täglichen Trott hinter mir zu lassen und einen Lieblingsort aufzusuchen, merke ich, wie gut es mir bekommt und wie wichtig diese Orte sind.

Kraftorte.

Und damit meine ich nicht die Anlagen, die von Priestern, Schamanen oder Druiden oder von wem auch immer angelegt oder bestimmt worden sind. Keine Steinkreise, Quellen oder Wallfahrtskirchen. Obwohl die auch sehr besonders sind und oft ein wenig mystisch daherkommen. Sie zu besuchen ist eine großartige Erfahrung und sollte, wann immer sich die Möglichkeit bietet, genutzt werden.

Ich meine aber die Plätze oder Stellen, die für uns ein persönlicher Kraftort sind. Die schnell zu erreichen sind. Die Retter in der Not, die Soforthilfen.

Ein Ort zum Auftanken, wenn der Energiekiller sich breitgemacht hat. Wenn alles zu viel wird. Wenn die Luft raus ist. Ein Ort, an dem das Gedankenkarussell zur Ruhe kommt. Wo sich plötzlich eine Lösung ergibt oder einfach mal nur wohltuende Klarheit entsteht. Wo Durchatmen eine neue Dimension erfährt.

Der eigene besondere Platz. Ein Berg oder Waldstück, ein großer Stein an einem Gewässer, der zur Pause einlädt. Manchmal reicht schon ein kleiner Wasserlauf oder Tümpel. Im Frühsommer sind diese schnell durch ein lautes Quakkonzert zu finden.

In Wäldern herrscht für mich immer eine besondere Atmosphäre. Eine erhabene Stille, ein bisschen jenseits der Zivilisation. Das Zwitschern der einzelnen Vögel ist besonders weit zu hören. Ein mehr oder minder lautes Rauschen lässt an flüsternde Stimmen erinnern. Jede Jahreszeit bietet einen besonderen Anblick und selbst wenn die Bäume im Winter kahl sind, wirken sie stark und lebendig. Wenn ich mir so eine Baumgruppe anschaue, denke ich gleich an eine Familie. Bäume stehen meistens mit mehreren zusammen und sind unterschiedlich groß bzw. alt. Doch selbst wenn sie alleinstehen, sind sie wichtig für Mensch und Tier. Erledigen eine große Aufgabe. Machen wir uns nichts vor. Ohne Bäume sehe es für uns recht mager mit dem Sauerstoff aus. Wenn wir ehrlich sind, brauchen wir die Bäume mehr als sie uns. Es wäre schon sinnvoll, auf die Ressourcen zu achten und nicht nur, damit wir auch weiterhin unter einem Baum in den Tag hineinzuträumen können.

Als Kind war einer meiner Kraftorte die Hollywoodschaukel meiner Oma. Ich habe ganze Sommer darin verbracht. Sie stand neben einem riesengroßen Kirschbaum mit den weltbesten Kirschen. Noch heute habe ich den saftigen Geschmack der Früchte auf der Zunge und ich spüre ein Lächeln an meinen Mundwinkel, wenn ich daran denke. Besser kann so ein Ort doch gar nicht wirken.

Einen der allerwichtigsten Kraftorte möchte ich noch benennen. Er ist immer da und wird doch oft nicht erkannt. Wir selbst. Nimm dir einen Moment Zeit und erinnere dich an einen schönen Moment. Etwas, was du gesehen oder gehört hast. Etwas, wo du beim ersten Mal schon „Oh wie schön gedacht hast“ sogleich ist ein positives Energiefeld zu spüren. Erinnert mich ein bisschen an Harry Potter mit seinem Patronus Zauber. Auch er vertreibt durch einen starken und glücklichen Gedanken eine Bedrohung.

Vielleicht habe ich euern Entdeckergeist geweckt und ihr probiert das ein oder andere aus.

Ich habe derweilen unseren Strandkorb als Lieblingsort entdeckt. Mitten im Grünen und lausche abwechselnd einem Windspiel und einem einzelnen Vogel, der so klar zwitschert, als würde er eine Geschichte erzählen. Wenn auch in einer anderen Sprache, die Botschaft ist bei mir angekommen. „Schau mal, wie schön dieser Moment ist.“

 

 

 

Veröffentlicht unter Blog