Herzenswünsche

 

Moin und Hallo

Schön, euch wieder dabei zu haben. Es hat sich für mich zu einer kleinen Besonderheit entwickelt, zweimal im Monat etwas auf meine Blogseite zu setzen. Manchmal ergeht es mir allerdings wie Paula, die im Moment mit einem großen Spektrum an Gedanken zu kämpfen hat.

Paula saß vor ihrem Laptop und starrte auf die weiß schimmernde Seite. Früher hatte sie auf leeres Papier geschaut. Ob man das nun Fortschritt nennen konnte? Sie wusste es nicht. War ihr auch egal. Es konnte doch nicht so schwer sein, den Text niederzuschreiben. Aber ihr fehlte es eindeutig an der nötigen Konzentration. Die Gedanken waren immer noch wie fokussiert. Auf ihn. Dabei war ihr Verhältnis beileibe nicht als innig zu betrachten gewesen. Eher so mit Vorsicht und gebremsten Schaum.

In den Anfängen war es ein ständiger Kampf. So hatte sie es zumindest empfunden. Aber im Laufe der letzten Jahre war eine Ruhe eingetreten. Nun war daraus eine Stille geworden.

Ein Text, den sie gelesen hatte, kam ihr in den Sinn. Er handelte von der Lebensuhr. Wahrscheinlich hätte sie den Poetry unter normalen Bedingungen gar nicht beachtet. Aber nun passte er. Zu ihr und ihrer Stimmung.

Sie schaute auf den Bildschirm. Inzwischen war er schwarz. Ihr war es nicht aufgefallen. Saß sie noch im Gedankenloch und hatte das Zeitfenster überschritten. „Es ist schon komisch mit dem Phänomen Zeit“ überlegte sie.

Im Grunde genommen ist sie für alle gleich lang. Der Tag hat 24 Stunden, 1440 Minuten, 86400 Sekunden. Nur wie der Zeitraum gestalte wird, ist unterschiedlich. Es ist wichtig, das Leben zu genießen. Vielleicht gelingt es nicht jeden Tag, aber es gibt die Möglichkeit der Einflussnahme. Paula nahm sich vor, wieder etwas besonnener durch den Tag zu gehen und achtsamer zu schauen, wo ihre Gedanken hinwandern. Es ist alles eine Sache der Betrachtung. Das berühmte halb volle oder leere Glas.

Paula seufzte. Früher hatte sie immer genervt mit den Augen gerollt, wenn ihr das Beispiel zu Ohren kam. Inzwischen sah sie den markanten Unterschied.

Also. Halbvoll. Sie atmet tief ein und tippte die Überschrift in dicker schwarzer Farbe.

Herzenswünsche

Einen hatte sie sich erst letztens erfüllt. Schon wieder drifteten ihre Gedanken ab. Aber dieses Mal lag ein Lächeln auf ihrem Gesicht. Waren die Erinnerungen an die gemeinsam verbrachte Woche doch noch sehr präsent.

Viele Anekdoten kamen ihr in den Sinn. Unmengen von kleinen Vogelarten, Fischreihern, Kormorane und anderen Tieren hatten sich als Bilder in ihr Gedächtnis eingebrannt. Wenn sie die Augen schloss, sah sie die Landschaft an ihr vorbeiziehen und empfand sofort wieder diese Ruhe. Auf den durchfahrenden Seen tummelten sich die Segler oder kleinere Motorboote und fuhren teilweise in Kolonne mit Kind und Kegel. Der Menschenschlag war bezaubernd und die Städte klein und beschaulich. Es gab auch Großstädte, aber da waren sie nicht gewesen.

Jetzt, wo ihr die Erinnerungen wieder so nah vor den Augen stand, blickte sie erneut auf ihre Überschrift, setzte Doppelpunkte hinter das Wort und fing an, ihre Liste niederzuschreiben.

Das Leben ist nun mal endlich. Einerseits unschön, auf der anderen Seite aber zweckerfüllend. Und mit dem Gedanken, dass man nur ein Zeitfenster x hat, ist es gut, sich zu überlegen, wie man es nutzen möchte.

Zumindest an vielen Tagen. Von Paula inspiriert werde ich meine Herzenswünsche ebenfalls auf eine Liste setzte, damit ich auch keinen verliere auf dem Weg meines Lebens. Vielleicht probiert ihr es ebenfalls aus?

Habt wieder eine schöne Zeit und genießt dieses prima Wetter da draußen.

 

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