Moin und Hallo.
Schön, dass Ihr wieder vorbeischaut.
Manchmal lese oder höre ich ein Wort und denke darüber nach, ob es das früher auch schon gegeben hat und wenn ja, warum ist es mir dann nicht aufgefallen. Somit bin ich über das Wort Resilienz gestolpert. Ich gebe zu, ich musste erst mal schauen, was es überhaupt bedeutet. Das war gar nicht so einfach, das Thema scheint in aller Munde zu sein.
Und um es vorwegzunehmen. Es gab es früher schon. Nur nicht so präsent. Zumindest für mich nicht.
Leitet sich aus dem lateinischen resilire, (zurückspringen oder abprallen) ab und stammt ursprünglich aus der Werkstoff Physik. Da geht es darum, dass ein Werkstoff nach extremer Spannung wieder in seinen Ursprung zurückzufinden. Ich stelle mir gerade ein Gummiband vor, dass super gezogen wird und beim Loslassen wieder in seiner Form ankommt. Ich bin und war in Sachen Physik nicht besonders bewandert, (mein ehemaliger Physiklehrer würde jetzt kräftig nicken) und mit Werkstoffen habe ich auch nichts am Hut, aber mit Gummibändern kenne ich mich aus. Ich weiß, die leiern schnell aus, aber für den Versuch, finde ich, geht es.
Somit bekam ich eine kleine Ahnung, dass es um Kraft und Flexibilität gehen könnte.
In den Texten, in denen ich das Wort Resilienz gelesen habe, geht es aber um das Leben, dass wir tagtäglich zu meistern haben. Um den Umgang mit Situation, die an unserem Nervengeflecht zerren. Um den Aufbau von Selbstschutz, wenn es mal wieder so richtig dicke kommt. Es geht darum zu lernen, sich eine unangenehme Situation mit Abstand anzuschauen und ohne Schaden zu überstehen. Zu lernen, mit Personen umzugehen, die einem nicht so wirklich liegen. Auch Angst ist ein Thema, das sehr schwer zu händeln ist. Ich denke, es ist ratsam, mit seinen Kräften hauszuhalten. Das erfordert für die meisten von uns schon ein gewisses Quäntchen an Übung.
Theodor Fontane bringt es gut auf den Punkt. Er sagte:
„Die Kunst der Lebensführung besteht bekanntlich darin, mit gerade so viel Dampf zu fahren, wie gerade da ist.“
Im Leben lernen Hindernisse zu überwinden ohne bleibende Schäden zu behalten. Sich eine Strategie überlegen, wie ich mit Gegenwind umgehen möchte. Ich denke, dass beinhaltet auch der Satz: Ein dickes Fell anschaffen, den ich in jungen Jahren oft gehört habe, wenn ich in schwierigen Situationen feststeckte. Ist ein bisschen schlicht, aber gemeint ist das Gleiche.
Wenn Ihr mich also mal irgendwo trefft und ich habe einen megazotteligen Pelz auf dem Rücken, dann habe ich es geschafft.
Wenn nicht, dann übe ich einfach weiter, da bin ich ganz zuversichtlich.
Vielleicht geht es euch ebenso.