Schaurig, aber angekommen

Moin und Hallo

Ich dachte mir, ich bleibe noch etwas in der schauerlichen Abteilung und freue mich, euch wieder dabei zu haben.

Die besten Gruselgeschichten schreibt noch immer das Leben.

Einmal Bahn fahren und die Haare stehen zu Berge. Irgendetwas ist immer. Im Sommer ist die Klimaanlage auf Frosten gestellt und man kommt sich vor wie auf Eis gelegt. Frischware hält sich bekanntlich länger, ich weiß.

Im Winter sind schon bei den kleinsten Frostgraden die Türen nicht mehr zu öffnen. Ich möchte mal wissen, wie es die Länder machen, in denen es richtig kalt ist.

Zugverspätungen sind schon fast an der Tagesordnung, aber in den letzten Jahren hat sich noch ein weiteres Phänomen eingeschlichen.

„Dieser Zug fällt aus.“

Großartig! Vor allem wenn man schon die halbe Strecke hinter sich hat oder nicht weiß, wie nun der Rückweg zu gestalten ist. Natürlich passiert so etwas am späten Abend. An einem Bahnhof, der im Normalfall schon als Handlungsort für Gruselgeschichten dienen kann. Sogleich kommt dann die übergroße Fantasie hinzu, ein Film spult sich vor dem geistigen Auge ab und verhindert das logische Denken. Schaurig ist nur schön, wenn man zu Hause mit einem Tee und Keks auf dem Sofa sitzt und einen Roman liest.

Dann doch lieber den Zugaustausch. Besonders mit gebuchten Platzkarten ist es sehr spannend. Da ist die Bahn allerdings flott. Es wird zügig umgebucht.

Wer bei mehreren Mailadressen die richtige, dem Handy zugeordnete angegeben hat, bekommt sogleich eine Benachrichtigung mit den neuen Platznummern. Ansonsten – ÄH – typischer Fall von Künstlerpech würde ich sagen. Vorausschauen ist wohl doch besser als Nachdenken. Oder umgekehrt? Egal. Mitdenken ist angesagt.

Wir sind ja lernfähig. – Und sportlich. Gleiswechsel ein paar Minuten vor der Einfahrt des Folgezuges. – Kein Problem. Fördert es doch den Herzschlag und kräftigt die Arm – und Beinmuskulatur. Gesellig wird es auch – und man lernt neue Leute kennen. Schließlich läuft man nicht allein von Gleis A nach B, sondern bewegt sich walzenförmig in einer sehr großen Gruppe vorwärts.

Ellenbogen raus und los. Aber nein. Das war Spaß.

Meine letzte Selbsterfahrung war ruhig und nett, mit sehr vielen hilfsbereiten Menschen, die Rücksicht genommen haben.

Alles in allem ist ein Spannungseffekt garantiert.

„Thank you for traveling with deutsche Bahn.“

Oft und gerne in Zielbahnhöfen zu hören. Nicht nur da. Wurde auch schon erfolgreich vertont.

Aber mal Spott beiseite. Ich reise immer noch gerne mit dem Zug. Mm. Zug von Ziehen, also vorwärtskommen. Aber ich wollte ja nicht mehr lästern. Also –

Wenn es erst einmal losgegangen ist, genieße ich es sehr nicht auf überfüllten Straßen unterwegs sein zu müssen. Mit einer leichten Decke als Klimaanlagenkiller, reichlich Essen, Trinken und Lesestoff versorgt, fühle ich mich gleich in Kindertage zurückversetzt. Noch heute kann ich kaum sitzend die Stulle oder das Brötchen auspacken und mit großem Appetit zubeißen. Inzwischen warte ich wenigstens so lange, bis der Zug rollt.

Zumindest meistens.

Die nächste Reise ist im Übrigen schon geplant. Und gebucht. Na ja, bis letzte Woche. Da kam die Nachricht, dass die Rückfahrt gestrichen ist und neu gebucht werden muss. Bisher hat es noch nicht funktioniert. Es ist Urlaubszeit und so ein Server hat wohl auch eine Pause verdient. Aber wir sind dran.

Habt also wieder eine schöne Zeit und kommt immer gut ans Ziel.