Ich bin dann mal weg

Moin und Hallo.

Schon wieder ist der halbe Monat vorbei und ich freue mich sehr, euch auf meiner Seite begrüßen zu dürfen.

Manchmal ist es gut, einfach mal abzutauchen. Sich zurückzuziehen, um dem Chaos, was sich gerne ins Leben schleicht, eine lange Nase zu ziehen. Ich fahre dann am liebsten auch echt spontan für zwei, drei Tage in eines der modernen Klöster und genieße dort die Ruhe.

Schon bei der Ankunft umhüllt mich wie eine wärmende Decke heilsame Stille. Hört sich bei der momentanen Hitze eher gruselig an, ich weiß. Aber ihr wisst schon, was ich meine. Dieses schöne Gefühl, wenn man irgendwo ankommt, wo man sich so richtig wohlfühlt. Wo die Last von den angespannten Schultern gleitet und das Durchatmen auf einmal viel leichter fällt.

An meinem Lieblingsrückzugsort gibt es zudem eine hervorragende Küche. Allein die Vorfreude ist die ganze Reise wert. Kaum angekommen überträgt sich die Stimmung des Hauses auf mich. Beim letzten Besuch habe ich dann schön langsam und gedankenlos die Sachen in mein Zimmer geräumt und ein bisschen hier geschaut und da überlegt, bis mir aufgefallen ist, dass das Auto immer noch direkt vor dem Eingang stand und nicht auf dem ausgewiesenen Parkplatz. Tiefenentspannung von 100 auf 0.

Egal wann immer ich diesen Ort aufsuche, es ist ein ständiges Kommen und Gehen. Es ist schon auffällig, wie viele Menschen sich aufmachen, um sich in Stille zurückziehen. Manchmal um ihr Leben zu hinterfragen. Oder um einer Lösung näherzukommen oder einfach nur ein paar Tage mal nichts zu tun. Mit den ständigen Möglichkeiten, die der Alltag uns allen bietet, ist schnell eine Reizüberflutung erreicht. Da ist ein bisschen Nichts um einem herum mal schön. Wobei das so nicht richtig ist. Die Natur ist so vielfältig, da gibt es immer etwas zu entdecken. Es liegt vielleicht an ihrer Unaufdringlichkeit, dass man es oft erst beim zweiten Hinschauen bemerkt.

Zu der Anlage gehört ein riesiger Park mit einem kleinen Badeteich und einen hauseigenen Obst- und Gemüsegarten. Überall stehen Liegen und Bänke zum Verweilen bereit.

Bei einem meiner Spaziergänge fühlten sich wohl vier Frösche von mir gestört. In Perfektion sprang die kleine Gruppe gemeinsam ins Wasser. Synchronspringen in der Abendsonne. Die waren echt olympiareif. Sehr elegant und unaufgeregt. Ich hätte gerne eine geeignete Kamera dabeigehabt. Auch um den Fischreiher abzulichten, der jeden Tag sehr dicht an mir vorbeiflog und sich ganz in der Nähe niederließ. Durch die besondere Atmosphäre auf dem Gelände sind auch die Tiere sehr entspannt und lassen sich in ihren Tätigkeiten selten stören.

Meine drei Tage sind wieder wie im Flug vergangen und die laute Welt hat mich wieder. Doch je öfter ich solch kleine Ausflüge mache, je mehr schaffe ich es mir ein bisschen dieser Stille mit in den Alltag zu nehmen. Zumindest für eine geraume Zeit. Wenn es dann wieder zu wild wird, ziehe ich die Notbremse und bin dann mal wieder weg.

Ich wünsche euch auch so einen Ort zum Ankommen. Egal wo er auch ist. In den Bergen oder am Meer, eine Hütte oder eine Hängematte, eine Person oder ein Tier. Ein Kloster oder ein buddhistischer Orden. Etwas, das ihr liebt und an dem ihr auftanken könnt.
Habt eine wunderbare Zeit.

 

 

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